Wer sich verändern oder etwas erreichen will, braucht klare und messbare Ziele. Doch wie messen Sie, um wie viel geduldiger Sie geworden sind? Oder um wie viel gelassener? Oder die Verbesserung Ihres Führungsvermögens? – Wenn Sie da nicht Wischiwaschi bleiben wollen, helfen Ihnen Skalierungen.
Skalierungen werden im Coaching und Selbst-Coaching vor allem dann angewendet, wenn etwas nicht objektiv messbar ist, wie beispielsweise Verhaltensänderungen oder emotionale Zustände. Die üblicherweise gebräuchliche Skala ist die von Null bis Zehn. Der Wert 10 steht in der Regel für die maximale, der Wert 0 für die minimale Ausprägung des jeweils untersuchten Begriffs.
Selbsteinschätzung vornehmen
Wenn Sie also beispielsweise geduldiger werden wollen, schätzen Sie zunächst ein, wo Sie aktuell stehen. Malen Sie sich eine Skala von 0 – 10 auf und überlegen Sie dann, wie der Zustand bei 0 aussieht, also der der katastrophalen Ungeduld. Denken Sie dabei an konkrete Situationen. Was sind für Sie die schlimmsten Anzeichen davon? Das kann beispielsweise sein, wenn jemand im Meeting andere dauernd grob unterbricht, weil etwas nicht schnell genug geht. Oder in der Warteschlange nervös rumwippt und sich lautstark dabei räuspert und gebärdet. Das gleiche überlegen Sie dann das andere Ende der Skala, den Wert 10. Beschreiben Sie, wie sich jemand verhält, der aus Ihrer Sicht sozusagen die Geduld in Person ist.
Fragen Sie sich nun: Bei welcher Ziffer stehe ich heute?
Denken Sie über Ihre Selbsteinschätzung nach. Wenn Sie sich nicht gerade als katastrophal ungeduldig, also bei Null, einschätzen, könnten Sie sich beispielsweise fragen, wodurch sich Ihr aktueller Zustand von dem der 0 unterscheidet. Das ist eine gute Möglichkeit, sich bewusst zu machen, was Sie schon tun oder können.
Dann vertiefen Sie sich weiter und fragen sich:
- Wenn ich eine Ziffer weiter wäre, was wäre dann anders?
- Was hätte ich erreicht?
- Welche konkreten und messbaren Ergebnisse liegen mir dann vor?
Danach können Sie Ihr Ziel, also Ihren persönlichen Wunschzustand, genauer beschreiben und schriftlich festhalten. Vertiefende Fragen hierzu sind beispielsweise:
- Bei welcher Ziffer wäre ich zufrieden mit meiner Geduld?
- Muss dies die 10 sein oder reicht auch eine 7 oder 8?
- Welche Unterschiede gibt es dann im Vergleich zu meinem jetzigen Verhalten?
Zwischendurch Fortschritte prüfen
Auf dem Weg zum Ziel können Sie sich dann in sinnvollen Abständen immer wieder neu einschätzen. Dabei können Sie auch gleich die nächsten Teilschritte definieren, die Sie weiter zu Ihrem gewünschten Ergebnis bringen.
Sie sehen: Skalierungen helfen Ihnen nicht nur, nicht objektiv Messbares greifbarer und vergleichbarer zu machen, sondern sie regen auch eine differenzierte Selbstbeobachtung an und helfen Ihnen, sich in Ihr Vorhaben einzudenken und einzufühlen.