Spiritualität ist eine der 24 Signaturstärken, die Vertreter der Positiven Psychologie als glücksfördernd einstufen. Nach dem Stärken-stärken-Ansatz tritt der glückssteigernde Effekt vor allem dann ein, wenn diese Stärke zu Ihren persönlichen Top-5 zählt und sie aktiv gelebt wird. Spiritualität ist gar nicht so einfach zu definieren, finde ich. Wikipedia sagt dazu:
„Spiritualität (von lat. spiritus ,Geist, Hauch‘ bzw. spiro ,ich atme‘) bedeutet im weitesten Sinne Geistigkeit und kann eine auf Geistiges aller Art oder im engeren Sinn auf Geistliches in spezifisch religiösem Sinn ausgerichtete Haltung meinen. Spiritualität im spezifisch religiösen Sinn steht dann auch immer für die Vorstellung einer geistigen Verbindung zum Transzendenten, dem Jenseits oder der Unendlichkeit.“
Für mich ist Spiritualität das, was man in Bezug auf das glaubt, was größer ist als wir, was als Triebkraft im Universum wirkt. Dies lässt sich nicht rational erklären oder beweisen. Das, wovon Menschen überzeugt sind, kann ein Gott sein, muss aber nicht. Manche glauben an besondere Energien, für manche ist es die Verbundenheit mit der Natur, andere glauben an nicht sichtbare Wesen wie Schutzengel. Immer ist Spiritualität eine Beschäftigung mit Sinnfragen und der Suche nach der Bedeutung des Lebens in einem größeren Zusammenhang. In unserer heutigen Zeit gibt es unzählige Beschreibungen, denn jeder muss sich letztlich sein eigenes Bild davon machen.
Sind Sie neugierig geworden und wollen wissen, an welcher Stelle innerhalb der 24 Signaturstärken die Spiritualität bei Ihnen steht? Dann können Sie das mit diesem kostenlosen Test herausfinden. Im Testergebnis steht dann dazu:
„Spiritualität (je nach Test auch Gefühl von Sinn, Glaube): Sie haben starke und stimmige Überzeugungen über den Sinn und Zweck des Universums. Sie wissen, wo Ihr Platz in einem größeren Plan ist. Ihre Überzeugungen prägen Ihr Verhalten sind eine Quelle des Wohlbefindens für Sie.“
Wichtig ist, dass Sie sich Ihr eigenes Verständnis dieser Stärke vor Augen führen. Was also bedeutet Spiritualität für Sie?
Was macht spirituelle Menschen aus?
Spirituell orientierte Menschen:
- fühlen sich geführt durch etwas höheres Geistiges,
- haben oft ein größeres Vertrauen darauf, dass sie vom Leben getragen werden,
- zelebrieren aktiv Rituale, die zu ihrer Form des Glaubens gehören,
- spüren ihren Platz im Leben und eine hohe Verbundenheit zu ihrer Welt.
Oft ist zu beobachten, dass von spirituellen Personen Werte wie Demut, bedingungslose Liebe, Mitgefühl und Bescheidenheit besonders gepflegt werden.
Nutzen & Vorteile
Die Gewinne von Spiritualität zeigen sich
- oft in einem höheren Gefühl von Geborgenheit in der Welt,
- in (Gott)Vertrauen und der damit verbundenen Leichtigkeit bzw. inneren Ruhe, nicht alles erklären zu müssen,
- im Halt und der Orientierung im Glauben,
- darin, die eigene Lebensaufgabe besser zu verstehen,
- durch eine höhere Unabhängigkeit von den Meinungen anderer, denn man ist auf deren Interpretation nicht so angewiesen, da man im eigenen gefestigten Glauben Verankerung findet. Das verleiht ein stärkeres Selbstvertrauen und ein Gefühl von Sicherheit.
Im Sinne des Stärken-stärken-Ansatzes geht es nun wieder darum, die Stärke „Spiritualität“ möglichst oft und vielfältig einzusetzen, um noch zufriedener und glücklicher zu leben.
Spiritualität im Berufsleben
Besonders intensiv wird die Spiritualität natürlich von Priestern, Nonnen und allen Kirchenvertretern gelebt. Doch auch Sterbe- oder Pilgerbegleiter sowie Yoga- und Meditationslehrer leben und vermitteln sie in ihrem Beruf. Auch viele Psychologen haben das Thema Spiritualität in ihrem Beratungsansatz.
Darüber hinaus gibt es unzählige, eher esoterisch orientierte Berufe, wie Astrologen oder Medien, die sich als spirituelle Wesen sehen und mit diesem Ansatz arbeiten.
Alle Menschen, die nicht in einem so eindeutig spirituell orientierten Umfeld tätig sind, können sich dennoch fragen, wie sie ihre Spiritualität auch im Beruf einbringen können, ohne andere zu missionieren. Allein die bewusste, innere Haltung kann dies zeigen. Das Leben der angestrebten Werte wie Mitgefühl, Liebe und Demut ist ebenfalls Ausdruck dafür.
Spiritualität im Privatleben
Im Privatleben sind die Möglichkeiten diese Stärke noch weiter zu fördern nahezu unbegrenzt. Was genau Sie tun, hängt natürlich von Ihrem persönlichen Glauben ab. Für die einen sind es tägliche Gebete oder wöchentliche Kirchengänge. Andere praktizieren Meditation, Yoga oder Zen. Wieder andere feiern Jahreskreisfeste oder pflegen alte Bräuche. Je öfter und bewusster Sie Ihre Rituale leben, desto mehr verbinden Sie sich mit dieser Stärke.
Selbstverständlich gehört Achtsamkeit zur spirituellen Praxis. Diese können Sie bei all Ihrem Tun üben. Auch der bewusste Drang nach Selbsterkenntnis kann zur spirituellen Praxis zählen, besonders dann, wenn Sie egozentrische Sichtweisen überwinden möchten und im Alltag bewusst Ihre spirituell orientierten Werte leben. Auch jegliche Hilfsbereitschaft und Fürsorge, die Sie anderen Menschen zuteil werden lassen, gehören dazu.
Und natürlich können Sie auch im Privatleben mit dieser Stärke im Außen aktiv werden. Zahlreiche ehrenamtliche Tätigkeiten werden von kirchlichen Trägern angeboten. Doch im Grunde ist jegliche ehrenamtliche Tätigkeit Dienst an der Gemeinschaft und gehört somit zur spirituellen Praxis.
Reflexionsfragen zur Stärke „Spiritualität“
Wenn Sie diese Stärke aktiver leben wollen, fragen Sie sich doch mal:
- Was genau verstehe ich unter Spiritualität?
- Wen halte ich für spirituell? Und warum?
- Wo und wann zeige ich meine Spiritualität bereits? – Schreiben Sie konkrete Situationen auf.
- In welchen Lebensbereichen möchte ich meine Spiritualität noch mehr einbringen?
- Wie kann ich diese Stärke mit meinen anderen Kernstärken verbinden und aktiv leben? (Dafür müssen Sie den Test der Positiven Psychologie gemacht haben.)
- Was konkret will ich nun diesbezüglich ausprobieren oder angehen?
Im nächsten Stärkenportrait geht es um „Freundlichkeit“. Wollen Sie den Beitrag nicht verpassen? Dann:
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P.S. Alle bisherigen Beiträge rund um das Thema Stärken finden Sie hier.