Kurioser Ausflugstipp: Der Tiroler Museumsfriedhof

Museumsfriedhof0Museumsfriedhof? Kurios? – Oh ja! Denn diese private Sammlung zeigt ausschließlich Grabkreuze mit komisch-herben Sprüchen drauf. Und keine Sorge: pietätlos ist das nicht, denn Tote liegen hier nicht mehr drunter. Die kunstvoll geschmiedeten Gedenkobjekte sind vielmehr Zeugnis des alpenländischen Volkshumors des 17. bis 19. Jahrhunderts.

Oder können Sie sich vorstellen, auf einem heutigen Grabstein zu lesen:

Christ steh still und bet a bissl
Hier liegt der Bauer Jakob Nissl.
Zu schwer musste er büßen hier,
er starb an selbstgebrautem Bier.

 

Knallhart und witzig wird auch auf dieser Gedenktafel die Todesursache des Verblichenen auf den Punkt gebracht:

„aufigschtig’n, obagfall’n, hin gwös’n.“

Auf hochdeutsch: „Aufgestiegen. Runtergefallen. Hingewesen.“. Das ganze dann auch allerliebst verbildlicht:

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Die Ausstellung lädt auf andere Weise, als wir es gewohnt sind ein, uns mit dem Werden und Vergehen auseinanderzusetzen. Und wer genau hinschaut, findet dort ziemlich versteckt auch diese Lebensweisheit:

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 Der Mensch lebt so dahin
Und nimmt sich nicht in acht
Das jeder Augenblick
Sein Leben kürzer macht.

Aufs Leben also! Und wenn Sie mal in Tirol unterwegs sind, lohnt sich ein Abstecher zum Museumsfriedhof auf jeden Fall. Weitere Informationen finden Sie direkt auf der Webseite.

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