Serie Stärken stärken ~ Nr. 3: „Hoffnung“

„Ich habe Sie auch deshalb empfohlen, weil Sie so positiv sind und Zuversicht schaffen.“, sagte eine Klientin zu mir. – Oft höre ich Ähnliches von meinen Seminarteilnehmern und Freunden. So ist es vielleicht kein Wunder, dass die Hoffnung auf meiner Ergebnisliste des Charakterstärken-Tests der Positiven Psychologie ganz vorn mit dabei ist.

Dort steht:

„Sie erwarten das Beste für die Zukunft und arbeiten daran, dieses zu erreichen. Sie glauben daran, dass Sie die Zukunft kontrollieren können.“

Nun, das kann ich nur zum Teil bejahen, denn dass man die Zukunft kontrollieren kann, glaube ich nicht.

Sehr wohl glaube ich aber, dass eine positive Erwartungshaltung hilft, dass etwas Gewünschtes in der Zukunft auch erreicht wird, auch wenn es dafür keine Gewissheit geben kann. Denn Hoffnung ist eine starke Triebkraft! Sie gibt den Schwung, für das Gewünschte auch etwas zu tun. Somit ist sie ein wesentlicher Faktor für Erfolg.

Im englischen Testergebnis stehen übrigens neben „Hoffnung“ auch „Optimismus“ und „Zukunftsbezogenheit“. Und im Buch von Martin Seligman: Der Glücks-Faktor: Warum Optimisten länger leben wird im Testergebnis noch klarer ausgedrückt, dass dazu auch gehört, dass man dafür planen und etwas tun muss. – Es geht hier also nicht um übertriebenen Rosabrillen-Optimismus oder tatenlos-hoffende Wunscherfüllung durch das Universum.

Was macht hoffnungsstarke Menschen aus?

Zu den prägnanten Eigenschaften hoffnungsfroher Menschen gehören zunächst eine zuversichtliche Haltung und ein zielgerichtetes Vorgehen. Nicht selten reflektieren sie sich und ihre Wünsche intensiv und planen daraufhin die genaue Umsetzung ihrer Absichten. Oft haben Sie eine klare Lebensvision. Generell sind sie stark chancen-orientiert.

Viele meiner Klienten und Seminarteilnehmer, bei denen die Hoffnung zu den fünf Kernstärken gehört, nehmen sich regelmäßig Zeit und überlegen, was sie wollen und wie sie es erreichen können. Sie halten ihre Ziele schriftlich fest und  prüfen auch, ob sie sie erreichen.

Weiterhin ist hoffnungsstarken Menschen eigen, dass sie nach Rückschlägen oder Niederlagen recht schnell wieder aufstehen und nach vorne schauen. Und meist können sie im Negativen auch das Positive oder die Lernchance sehen.

Wie integriert man seine Stärke „Hoffnung“ aktiv ins tägliche Leben?

Indem dem Sie sie teilen und weitergeben!

Meist strahlen optimistische Menschen ihre Lebensbejahung eh schon aus. Doch nachhaltige Zufriedenheit und unverhoffte Glücksmomente verschafft ihnen das aktive Vermitteln von Zuversicht und Hoffnung. Das kann ich aus eigener Erfahrung bestätigen.

Wer optimistisch ist, kann andere trösten, aufbauen oder begeistern. Je nachdem, was Ihnen mehr liegt oder zusagt, könnten Sie beispielsweise Trauernde begleiten oder Menschen in herausfordernden Situationen aufrichten. Sie können Ihre Zuversicht redend, schreibend oder beratend zum Ausdruck bringen, egal ob beruflich, ehrenamtlich oder im privaten Umfeld.

Und wenn Sie hoffnungsstark und Führungskraft sind: Wunderbar! Dann haben Sie die Gelegenheit, Ihre Mitarbeiter oder Projektkollegen zu motivieren, indem Sie Ihre Zuversicht und Ihren Optimismus einbringen. Das ist für alle Beteiligten nicht nur erfolgs-, sondern auch glücks-fördernd.

Reflexionsfragen bezüglich der Signaturstärke „Hoffnung“

Wenn Sie „Hoffnung“ unter Ihren ersten fünf Signaturstärken haben, sind die folgenden Fragen zur Klärung und Vertiefung für Sie interessant:

  • Was bedeutet Hoffnung, Optimismus und Zukunftsbezogenheit für mich?
  • In welchen konkreten Situationen oder bei welchen Aktivitäten zeigt sich meine Hoffnungsfähigkeit besonders?
  • Welche positiven Eigenschaften gehen mit meiner zuversichtlichen Einstellung einher?
  • Wo sehe ich Gefahren aufgrund zu unrealistischer Hoffnung oder übertriebenem Optimismus?
  • Was ermöglicht mir meine Hoffnung?
  • Wie kann ich meine positive Grundhaltung und meine Zuversicht in Kombination mit meinen anderen Signaturstärken, Interessen und Wünschen verbinden und in mein Leben integrieren?
  • Bieten mir mein derzeitiger Beruf mit seinen täglichen Aufgaben und Anforderungen ein ausreichendes Maß, meine Zuversicht und meinen Optimismus einzubringen und zu vermitteln? – Wenn nicht: Was kann ich tun oder verändern, damit es für mich stimmig wird?
  • Bieten mir meine Freizeitaktivitäten genug hoffnungsspendende Gelegenheiten, um mich erfüllt und wohl zu fühlen? – Wenn nicht: Was kann ich tun, damit es so wird?
  • Gibt es konkrete Schritte, die ich nun diesbezüglich angehen möchte?

 

Im nächsten Stärken-stärken-Beitrag geht es um „Urteilsvermögen“. Sind Sie auf Ihre Stärken neugierig geworden & haben den Signaturstärken-Test der Positiven Psychologie noch nicht gemacht? – Dann los geht`s!

Viel Vergnügen :-)

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